Sado(ō)

Die Japanische Teezeremonie ist eine fest einstudierte und recht komplexe Zeremonie. Im 16.Jhd. entwickelte sich die japanische Teezeremonie rund um den Matcha, wie wir sie heute kennen. Alles beginnt in einem Teehaus, einem traditionellen und schlicht eingerichteten Haus. Die Gäste treffen sich im Warteraum und werden vom Gastgeber begrüßt.

 

Danach reinigt jeder seine Hände und seinen Mund. Man sagt, das die Säubung die Übelkeiten die man getan und gesagt hat abgewaschen werden können. Um das Teehaus ist in der Regel auch ein Garten angelegt, durch den die Gäste schreiten müssen. Erst danach darf man das Teehaus betreten. Das liegt daran, dass das Schreiten auf dem Gartenpfad die erste Stufe der Erleuchtung ist. Vor dem Teehaus werden die Schuhe ausgezogen, um dem Tee den nötigen Respekt zu zeigen.

 

Im Teehaus werden zunächst kleine Speisen gereicht. Danach beginnt die eigentliche Teezeremonie. Während dieser Zeremonie ist jeder angehalten zu schweigen. Die Teezeremonie wird vom Gastgeber durchgeführt. Dieser hat jahrelang jeden Handgriff einstudiert, selbst die Abstände der Gefäße sind vorgegeben. Erst wenn das Ritual von alleine ausgeführt wird, ohne dass man darüber nachdenken muss oder eine Bewegung bewusst und willentlich macht, kann man sich als Teemensch (Chajin) bezeichnen. Nur Matchatee wird in der japanischen Teezeremonie verwendet.Sado

Sado

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Youtube Video Teezeremonie von KMVT



 

 

Jeder nimmt genau drei Schlücke vom Tee zu sich und reinigt den Gefäßrand mit einem Seidentuch für den nächsten Gast. So geht es immer weiter bis alle Gäste getrunken haben.

 Man gibt sich dem Augenblick hin und ist sich jeden Moment bewusst. Es gibt vier Prinzipien während der Teezeremonie, von denen jeder für sich auch etwas lernen kann:

 

Harmonie (wa Kanji :    ) heißt, dass man in der Teezeremonie miteinander harmoniert, aber auch die Einrichtung und die Abläufe sind harmonisch gestaltet.

 

Respekt (kei Kanji :    ) heißt, dass die Menschen sowie die Gegenständen mit Achtung und Respekt behandelt.

 

Reinheit (sei Kanji :  ) bedeutet kurz die klare Reinheit. Es wird nicht nur auf die Reinheit von Gegenständen geachtet sondern vor allem auch auf eine innere und äußere Reinheit von sich selbst.

 

Stille (jaku Kanji :  )steht für die gemeinsame Ruhe die nicht mehr von den Alltagsgeräuschen gesört werden kann.

Diese Prinzipien können wir auch in unseren Alltag einbauen. Ein harmonischer und respektvoller Umgang miteinander ist genauso wichtig wie die Achtsamkeit unserer Umgebung, seien es Gegenstände oder die Natur.

 

Ebenso brauchen wir Ruhepausen vom Alltag und sollten uns nicht von Kleinigkeiten stressen lassen, die wir momentan nicht ändern können. Daher ist die Teezeremonie eine sinnvolle und schöne Zeremonie, die wir in den Alltag einbauen können. Es reicht schon, die kurze Zeit zu nehmen, wenn der Tee zieht. In dieser Zeit kann man die Stille genießen, entspannen und so einfach mal Ruhe vom Alltag gönnen.

 

Das heißt alles zusammen  和敬清寂 und ist einer der wichtigsten Codexe im Teeritual.

 

 

 

Die Geschichte

 

Diie Chinesen entdeckten um 2780 v. Chr. beim Erforschen verschiedener Kräuter, Wurzeln und Pflanzen, dass Teeblätter belebende Eigenschaften haben.Später reisten Japaner nach China, um dort den Buddhismus zu studieren und bei ihrer Rückkehr brachten sie unter anderem auch den Tee mit nach Japan.

 

So wurde in der Nara-Zeit (709–784) der aus China importierte Tee von buddhistischen Mönchen getrunken, die das neue Getränk als Medizin verwendeten. Das Teetrinken wurde langsam populär, erst in der Heian-Zeit (784–1185) gingen die japanischen Laien zum Teetrinken über.

 

Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi sind die größten Feldherren Japans und waren Förderer des Teetrinkens. Man sagt, dass Hideyoshi vermutlich die größte Teegesellschaft gegeben hat, die je auf Erden stattgefunden hat. Im Herbst 1587 lud er alle Teeliebhaber in Japan ohne Unterschied des Standes nach Kyoto ein und forderte sie auf, ihre Teegeräte mitzubringen:

 

Schalen, Feuerzangen, Weihrauchbehälter, Kessel und anderes mehr. Jeder der vielen Tausenden von Geladenen schlug ein kleines Zeltchen auf, und Hideyoshi soll seinem Versprechen gemäß jedes Zelt aufgesucht, den Tee gekostet und die Gegenstände begutachtet haben. Die Teegesellschaft dauerte neun Tage und war so eine Art Messe wo die einzelnden ihre Künste des Tees zeigen konnten.

 

Shōgun Ashikaga Yoshimasa der Leiter der Tendai-shū-Schule Saichō wird die ersteTeezeremonie mit Chinesischen Tee durchgeführt. Vom 10. bis 12. Jahrhundert geriet die Zeremonie aber fast vollständig in Vergessenheit. Herr Yoshisama  legte all seine Regierungsämter nieder um sich ausschließlich einem künstlerischen Leben zu widmen;

 

er baute den Silberpavillon in Kyōto und er erfand das strenge Ritual des Teetrinkens. Damals schon wurde auf die Größe des Zimmers geachtet, dass es klein und schlicht ist. Seit jener Zeit ist es immer vier und eine halbe Matte, ungefähr drei mal drei Meter, groß gewesen.

Bis 1400 hatte sich das Teetrinken schließlich von der Oberschicht über die Samurai-Kaste bis hin zu den Bürgern verbreitet .

 

Es folgten Phasen, in denen sich besonders prunkvolle Formen der Teezeremonie wie auch Gegenbewegungen herausbildeten, die eine besonders schlichte Form der Teegemeinschaften  (草庵茶, sōancha, „Grashüttentee“; bzw. 侘び茶, wabicha, „Tee des stillen Geschmacks“) bildeten.

 

Es ist nur eine Spielerei mit Worten, wenn man darüber streitet, ob die Teezeremonie ein künstlerischer Kult oder eine kultische Kunst ist. Sie gehört zu den japanischen Künsten im weiteren Sinne, zu jenen Künsten, die es nur in Japan gibt.

 

 

Zusammenfassung: Mai Kawasaki, Jan.2016

Quelle: Das Teatox Magazin und Wikipedia